Softwaretechnik
Softwaretechnik (ST) | |
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Vertiefungsrichtung | Alle |
Vorlesung | |
Vorlesender |
Prof. Dr.-Ing. habil Ilka Philippow |
Abschluß | |
Art | k.A. |
Klausur
Klausur | |
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Termin | |
Datum: | 08.03.2010 |
Zeit: | 13:00 - 14:30 |
Ort: | Röntgen-Hörsaal |
Am Ende des Semester gibt es eine Klausur die über 90 Minuten geht.
Alte Klausuren
Erlaubte Hilfsmittel in der Klausur sind nur die unbeschriebenen Arbeitsblätter.
Schwerpunkte
Alle Schwerpunkte werden in Folge der Abschlussfragen geliefert.
Einführung in die Softwaretechnik
1. Was versteht man unter Software? Warum ist Software so schwer zu entwickeln?
- Software -> Programme + Daten
- Kunden: Funktionalität, Zuverlässigkeit, Effizienz, Bedienbarkeit
- Softwareprodukt -> Software + Entwicklungsartefakt
- Entwickler: Wartbarkeit, Portierbarkeit
- Probleme:
- hohe Komplexität
- moralischer Verschleiß -> Evolution
- immateriell -> Konsistenz der Artefakte
- fehlerbehaftet
2. Erläutern Sie die Ursachen für die s.g. Softwarekrise?
- rasante Leistungssteigerung preiswerter Hardware
- Software muss an neue Hardware angepasst werden
- Leistungssteigerung weckt neue Wünsche und Möglichkeiten
- moralischer Verschleiß -> Evolution nötig
- neue Anforderungen -> Komplexität
- Innovation -> ... time-to-market
- Entwicklungsmethoden halten damit nicht Schritt
- Nachfrage wird nicht qualitativ befriedigt
3. Ziel des Softwaretechnik ist die ingenieurmäßige Softwareentwicklung! Welche Basiskonzepte wurden von den Ingenieuren übernommen?
- saubere Anforderungsspezifikationen
- Systemanalyse (Zerlegung, Strukturierung) und Systemmodellierung
- systematisches, methodisches und möglichst automatisiertes ...
4. Was versteht man unter dem Software-Lebenszyklus? Wie kann man die Stilllegung einer langlebigen Software möglichst vermeiden?
- Produktvision
- Softwareentwicklung ist teuer
- ständige evolutionäre Weiterentwicklung durch Grafik siehe Skript
- iterative Wartung
- (Anpassung, Verbesserung, Korrektur)
- Softwareentwicklung ist teuer
- Softwareänderung greift in die Softwarearchitektur ein
- mangelndes Verständnis des Altsystems und die Zerstörung der Architektur kann zur Stilllegung führen (keine Wartbarkeit)
- Stilllegung kann vermieden werden
- Dokumentation und Re-engineering (Reverse-engineering und Re-structuring)
5. Was ist der Fokus der vier großen Teildisziplinen der Softwaretechnik?
4 Teilsysteme
- Entwicklung:
- lauffähiges Produkt schaffen
- Qualitätssicherung:
- Fehler vermeiden, Fehler finden im Vergleich zur Spezifikation
- Wartung:
- lebensfähiges Produkt erhalten, kontrolliert Fehler beseitigen und Software an neue Anforderungen anpassen
- Projektmanagement:
- Produkterfolg durch Organisation sichern, Produktivität steigern
-> vier eng verzahnte Prozesse
Vorgehensmodelle
1. Was ist der Unterschied zwischen einem Vorgehensmodell und einem Prozessmodell? Wie wird eine Prozessmodell festgelegt?
- Vorgehensmodell: beschreibt ALLGEMEIN Art und Anordnung von Aktivitäten
- Prozessmodell: Vorgehensmodell für KONKRETES Projekt
- Definition abhängig vom Projekttyp / Unternehmenspolitik
- Aktivitäten müssen durch Werkzeuge / Methoden unterstützt werden
- Abhängig vom Vorgehensparadigma
- Festlegung des Prozessmodells
- 1. Definition der Aktivitäten (wer, wann, was, wo, wie)
- 2. Auswahl der Methoden/Werkzeuge (hier eventuell nochmal nachlesen :) )
2. Was ist das Prinzip bei sequenziellen, phasenorientierten Vorgehensmodellen? Nennen Sie Vor- und Nachteile!
- Prinzip: (siehe Arbeitsblätter Bild 2.1)
- Rückkopplung nur zwischen benachbarten Phasen
- definierte Aktivitäten und Ereignisse
- Aktuelle Phase Liefert Input für nachfolgende Phase
- (Chrakteristika:)
- Acktivitäten (Phasen?!)müssen beendet werden bevor die nächste beginnt
- Reihenfolge der Phasen muss eingehalten werden
- Vorteile:
- Vereinfacht Projektmanagement, wenn ...
- ... Input in eine Phase immer vollständig ist
- ... Anforderungen stabiel und vollständig erfasst sind
- Vereinfacht Projektmanagement, wenn ...
-> beides in Praxis unrealistisch
- Nachteile:
- Reaktion auf Anforderungsveränderungen schwer
- bürokratisch, unflexibel
3. Erklären Sie den Unterschied zwischen leicht- und schwergewichtigen Vorgehensmodellen? Nennen Sie Beispiele! Was verstehen Sie unter „Tailoring“ von Prozessen?
- Schwergewichtige Prozesse:
- Aktivitäten, ihre Reihenfolge, entstandene Produkte und Dokumente streng vorgegeben
- bürokratisch, unflexibel
- Beispiel: Wasserfallmodell
- Leichtgewichtige Prozesse
- Aktivitäten, ihre Reihenfolge, und Produkte sind an das Projekt anpassbar
- unbürokratisch, agil
- Beispiel: V-Model -> durch Tailoring (= anpassung an Projekt!!)
4. Wodurch erweitert das V-Modell das Wasserfallmodell? Was ist das besondere am V-Modell XT?
- Erweiterung durch
- Projektmanagement (PM)
- Quallitätssicherung (QM)
- Konfigurationsmanagement (QM)
- Projektmanagement (PM)
- Besonderheit des V-Modells XT: Tailoring nach Projekttyp
- Projekttypen:
- Projekt eines Auftraggebers
- Projekt eines Auftragnehmers
- Vorgehensmodel Einführungen (Stand so im Skript ->kA)
- Projekttypen:
5. Erläutern Sie die prinzipiellen Phasen und Produkte eines Softwareentwicklungsprozesses!
6. Welche grundlegenden Probleme treten in den Phasen der Softwareentwicklung auf und wie kann man ihnen prinzipiell begegnen?
7. Was ist die Grundidee beim Prototyping? Welche Vorteile bringt das Protoytyping?
Grundidee Prototyping:
- Modell mit geringem Aufwand veränderbar / erweiterbar
- Modell weist nich alle Eigenschaften des Ziehlsystems auf, aber ...
- ... Anwender kann vor implementierung wesentliche Eigenschaften ausprobieren
8. Die Innovation neuer Systeme wird zumeist durch die Software erreicht. Überlegen Sie in diesem Kontext, welcher Unterschied zwischen einem Hardware- und einem Softwareprototyp besteht!
9. Welche Idee wird mit der evolutionären Softwareentwicklung verfolgt? Welche Qualitätsmerkmale sind bei evolutionären Systemen besonders zu beachten? Was ist der Unterschied zwischen Iteration und Inkrement?
Idee:
- Produkt ensteht in mehreren Entwiklungszyklen durch Implementierung weiterer Anforderungen
- Unterschied zwischen Prototyp und Ziehlsystem wird langsam beseitigt
Unterschied Itterativ / Inkrementell:
- Iterativ: es werden jedesmal die selben Schritte des Prozesses durchlaufen (Stichwort "Schleife")
- Inkrmentell: Prozess wird ständig erweitert
Qullitätsmerkmale: (der nächste bitte!)
10. Neben dem V-Modell als Standard für Bundesbehörden hat sich der RUP-Prozess als Industriestandard etabliert. Erläutern Sie den RUP-Prozess? Erklären Sie, wieso der RUP-Prozess als architektur-, anwendungszentriert und iterativ bezeichnet wird!
11. Charakterisieren Sie die Besonderheiten des XP-Vorgehens!
eXtreme Programming ist eigendlich kein Vorgehensmodell sondern eine Sammlung von Arbeitsprinzipien:
- Erzeugung kleiner Release-Versionen in kurzer Zeit
- Kontinuierliche Restrukturierung
- "pair programming" -> gemeinsame Ideen, Wissenssicherung
- AG-Beteiligung (on-side), gehört zum Team
- erträgliche Wochenarbeitszeiten von maximal 40 Stunden zum erhalt der Quallität
- kleine temas mit gemeinsamer Verantwortung
- Einhalten gemeinsamer Richtlinien und Techniken
XP-Postulate:
- Einfachheit der Lösung
- Koninuierliches Feedback zwischen Entwickler und Auftraggeber
- Courage zur Eigeniniziative
- Direkte kommunikation aller Beteiligten
12. Welche zwei Besonderheiten sind beim Objektorientierten Vorgehen zu beachten?
1. Spezifikation, Entwurf, Implementierung wachsen zusammen
- bereits bei der Analyse wird mit Klassen gearbeitet
- Klassenstruktur wird im Entwurf verfeinert und mit objektorientierter Programmierung implementiert
2. Starker Fokus auf Wiederverwendung
- Klassen werden für und/oder mit Wiederverwendung entwickelt
Anforderungsanalyse
1. Erläutern sind Ziel-, Aufgaben und Ergebnis der groben und feinen Anforderungserfassung! Wie ist die Verantwortung verteilt?
2. Welche Informationen sind in der Regel in einem Lasten- bzw. Pflichtenheftheft mindestens enthalten?
3. Die Personalkosten bilden den größten Posten bei der Bestimmung der erwarteten Projektkosten. Wie geht man bei der Aufwandsschätzung prinzipiell vor? Welche Schätzverfahren kennen Sie? Erläutern Sie das Teufelsquadrat nach Sneed!
4. Geg. ist eine geschätzte Programmgröße von 16000 LOC. Schätzen Sie den Personalbedarf und die Entwicklungszeit!
5. Passen Sie die Aufwandsschätzung LH Bild 3.1. an, wenn zusätzlich bei einer Bestellung das Kundenpasswort geprüft und Waren bei einem Zulieferer abgerufen werden können!
6. Bei der Feinanalyse werden Anforderungen vertragsrelevant
konkretisiert! Welche kritischen Aspekte sind bei der
Anforderungserfassung zu beachten?
7. Wie werden Softwareanforderungen prinzipiell ermittelt?
8. Wie können Anforderungen halbformal beschrieben werden?
Welche Rolle spielt das Glossar?
9. Was ist das Analysemodell? Welche Rolle spielt dieses bei
bei der Anforderungsanalyse?
10. Im Beispiel Zimmervermietung (siehe Vorlesung) verlangt der
Auftraggeber plötzlich, das Kunden sich über ein Passwort
anmelden sollen.
(Es gibt bereits implementierte Use Cases für „PW vergessen“ und
„Neukunde werden“! Modifizieren Sie das Use Case Diagramm und
ermitteln Sie die funktionalen SW-Requirements und permanente
Daten für den Normalbetrieb für das Pflichtenheft)
Systemanalyse
1. Erläutern Sie die Hierarchieidee der SA? Was sind die Aufgaben und Besonderheiten des Kontextdiagramms?
Kontextdiagramm:
- Abgrenzung zur Umwelt
- Datenflüsse zwischen System und allen Quellen bzw Senken
- System als Black-Box: nur ein Prozess 0, keine Speicher
Hierarchieidee:
- Basis:
- → Top-Down Zerlegung der Systemfunktion (Funktionsbaum)
- → Verfeinerung der Datenflüsse von/zu Speichern
2. Was wird in einem Flussdiagramm im Vergleich zum DFD zusätzlich dargestellt?
- Datenfluss, spezifiziert im Daten Dictionary und
- Kontrollfluss, spezifiziert im Requierments Dictionary
- Zeitspezifikation auf dem Level Kontextdiagramm:
- → Wiederholung von Ausgaben
- → Reaktionszeit auf Eingaben
- Balkendiagramme für die Kontrollflüsse → Cspec
3. Welche Rolle spielt das Data- bzw. Requirements Dictionary in den Phasen der Softwareentwicklung und welche Informationen werden wie abgelegt?
- Spezifiziert alle im FD bzw. DFD enthaltenen:
- permanenten Systemdaten (Speicher)
- Daten- und Kontrollflüsse (FD) sowie Zeitangaben (FD)
- ist für die Phasen Analyse, Entwurf und Implementierung gültig
- Problem: Konsistenz und Vollständigkeit
- → Datenintegrität sichern
- → dafür keine Werkzeugunterstützung
4. In welcher Weise werden Kontrollflüsse im DFD bzw. FD berücksichtigt?
- Datenflussdiagramme beschreiben keinen Kontrollfluss
- der Kontrollfluss der Elemtarfunktion der letzten Ebene wird durch Pseudokode spezifiziert (Minispezifikation)
- im FD werden Kontrollflüsse verfeinert, jedes FD erhält in Balkennotation die Ein- bzw ausgehenden Kontrollsignale, deren Wirkung in der Cspec konkretisiert wird
- die Minispezifikation wird durch Prozessaktivierungsangaben erweitert Pspec
5. Wann und wie finden die Konzepte ERM und Entscheidungstabelle ET in der SA ihre Anwendung?
- ERM: wenn Beziehungen zw Speichern existieren
- ET: wenn komplexe, verschachtelte Bedingungen in der Minispezifikation auftreten
6. Wie erfolgt eine Kontrollflussspezifikation Cspec bei RT/SA?
- Zustandsdiagramm
- und/oder Prozessaktivierungstabelle
- und einer Pspec
7. Was wird durch die Prozessspezifikation Pspec beschrieben und wie können prinzipiell Prozesse gesteuert werden?
- Minispezifikation wird erweitert
- → zusätzlich Informationen, ob der Prozess
- 1. bei Ereignis startet und sich selbst beendet (issue)
- 2. bei Ereignis startet und bei Zustandsübergang endet
- 3. kontinuerlich über die Laufzeit aktiv ist
- → 1,2 erscheinen in der Prozessaktivierungstabelle
8. Modellieren Sie ein Code-Schloss als Mealy-Automat. Um das Schloss zu öffnen müssen drei Ziffern in der richtigen Sequenz eingegeben werden.
- verschlossen (Ziffer 1 ok) → warten auf Ziffer 2 (Ziffer 2 ok) → warten auf Ziffer 3 → offen
- erweitern: Timeout/Fehler_melden, Tür_zu (offen → verschlossen)
9. Ist die nachfolgende Tabelle eine Ein- oder Mehrtrefferentscheidungstabelle? Prüfen Sie die Vollständigkeit! Kann man die Tabelle optimieren?
- Eintreffer-Tabelle
- Vollständigkeit erfüllt, bei 3 Bedingungen 8 Regeln
- Optimierung: R1+R3,R2+R4,R7+R8
10. Versuchen Sie die Lösung zur Aufgabe 10 zu Kap. 4, die in den Arbeitsmaterialien vorgegeben ist, nachzuvollziehen!
- Lösung bei den Lehrmaterialien zu Kap 4 gegeben
11. Erläutern Sie die Grundidee der UML im Zusammenhang mit den Begriffen Struktur und Verhalten!
- Idee: Modellierung unterschiedlicher Sichten
- Statische Sicht, Struktur: Klassenmodell
- Klasse:
- Methode, Attribute
- Beziehungen:
- zwischen Ober-Unter-Klassen → Vererbung
- zwischen gleichrangigen Klassen → Assoziation
- Assoziation:
- → Aggregation: schwache part-of-Abhängigkeit
- → Komposition: starke part-of-Abhängigkeit
- Dynamische Sicht: Verhaltensmodelle
- Objekt, Prozess, Zustand, Botschaft
- Modellierung der Kommunikation
- → Sequenzdiagramm, (Use Case Diagramm)
- Modellierung des Ablaufs (Methode, Use Case, Geschäftsprozess)
- → Aktivitätsdiagramm
- Modellierung der Kommunikation
- Anwendersicht: Black-Box-Verhalten
- Use Case Diagramm
12. Ordnen Sie die UML-Analysediagramme den Aktivitäten und Teilprodukten der Softwareentwicklung zu!
- Grafische Spezifikation funktionaler Anforderungen
- → Use Case Diagramme (Kommunikation mit der Systemumgebung)
- → Aktivitätsdiagramme (Ablauf der Use Case)
- Systemanalyse, Grobentwurf
- → Klassendiagramme (statisches Fachmodell)
- → Verhaltensdiagramme (ausgewählte dynamische Aspekte zum Fachmodell)
- Fachmodell ist Bindeglied zur Feinanalyse (Entwurf)
- Zusammenhang zwischen Entwicklungsartefakten:
- Pflichtenheft → Daten → Klassen
- Use Case Modell ---> Klassenmodell (Attribute, Methoden)
- Use Case Szenario als Aktivitätsmodell ---> Objektknoten ** → Klassen
- Klassenmodell (Attribute,Metoden)---> Zustandsmodell (einer, mehrerer Klassen)
- (Objekte, Methodenaufrufe)-->
- Interaktionsmodell als Sequenzdiagramm
13. Versuchen Sie die Beispieldiagramme auf den Bildern 4.4.-4.8. zu verstehen und zu erläutern!
14. Lösen Sie die im Arbeitsmaterial enthaltene Aufgabe 14 zuKap. 4! Die Lösungsstruktur ist teilweise vorgegeben.
- im Use Case Modell 1: Kunde, Anmelden, <includes>, Auftragsbearbeitung, Kudensachbearbeiter, Lagersachbearbeiter
Feinentwurf, Design
1. Erläutern Sie die Begriffe SW-Architektur und Komponente? 2. Nennen Sie Ziel und Aufgaben des Designs (Feinentwurf)! Welche Grundsatzentscheidungen müssen getroffen werden? 3. Welche Rolle spielen Struktogramme beim Entwurf? 4. Erläutern Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim strukturierten und modularen Entwurfsvorgehen! 5. Das typische objektorientierte Vorgehen basiert auf der Zerlegung des Systems in Subsysteme und dem darauf folgenden Feinentwurf der Subsysteme. 5.a.Was ist bei der Zerlegung in Subsysteme zu beachten? 5.b.Welche Wiederverwendungskonzepte können eingesetzt werden 6. Architekturmuster bieten Lösungskonzepte für ähnliche Anwendungen. Nennen Sie Ihnen bekannte Architekturmuster und deren Anwendungsbereich! 7. Erklären Sie die Idee der MVC-Architektur! 8. Erläutern Sie den Unterschied der Wiederverwendung von Klassen bzw. Frameworks! 9. Erläutern Sie die Anwendung von abstrakten Klassen, Knotenklassen und Schnittstellenklassen bei Integration von Klassen? 10. Was beschreiben Entwurfsmuster und wo können Sie eingesetzt werden? 11. Erläutern Sie die Merkmale und die Anwendung von Komponenten!
Implementierung und Wartung
1. Nennen Sie Ziel, Aufgaben und Ergebnis der Implementierung!
- Ziel: lauffähiges System
- Aufgaben:
- Transformation Entwurfsmodell in die Programmiersprache
- Dokumentation erstellen und Testen
- Ergebnis: Software+Dokumentation+Testfälle
2. Welche Prinzipien sind bei der Implementierung zu befolgen? Was kann dabei Unterstützung leisten?
- Grundsatz: Egoless implementieren
- Verbalität zur Selbsterklärung → Glossar
- Integrierte (schritthaltende Dokumentation)
- Verständlichkeit bewahren → Richtlinien und Konventionen
3. Nennen Sie die Aufgaben der Softwarewartung?
- Fehlerkorrektur
- Verbesserung von Qualitätsmerkmalen
- Weiterentwicklung (neue bzw. veränderte Anforderungen)
- Anpassung (neue Hardware, Betriebssysteme, ..)
4. Warum ist ein Änderungsmanagement notwendig? Welche Aufgaben hat das Änderungsmanagement?
- Bedeutung:
- vermeidet Architekturzerfall
- bewahrt die Konsistenz der Produktartefakte
- erhält die Wartbarkeit
- Aufgaben:
- Prüfung der Sinnfälligkeit einer Änderung
- Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit (Erfassung aller betroffenen Artefakte)
- Auftragserteilung, Überwachung, Archivierung
5. Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen der Änderung einer Software, dem Re-Engineering bzw. Restructuring und dem Architekturzerfall?
- Re-Engineering: Verstehen der Alt-Architekur → wo und wie kann etwas verändert werden
- Re-Structuring: Veränderung der Architektur, um eine Änderung vorzunehmen und dabei die Wartbarkeit zu erhalten
- Architekturzerfall: die Struktur der Software wurde aufgrund vieler Änderungen „zerstört“ und kann ohne Folgefehler nicht mehr gewartet werden
Projektmanagement
1. Erläutern Sie die Phasen des Projektmanagements (Ziele und Ergebnisse) und den Bezug zum Softwareentwicklungsprozess!
- Start: Ziel: Projekt Stop/GO verzahnt mit: Planung
- Ergebnis: Grobplan, Lastenheft
- Planung: Ziel: Vertragsabschluss verzahnt mit: Anforderungsanalyse
- Ergebnis: Feinplan, Pflichtenheft
- Durchführung: Ziel: Projektkontrolle parallel: Systemanalyse, Design, Implementierung
- Ergebnis: Planabgleich, Maßnahmen
- Abschluss: Ziel: Produktübergabe parallel: Abnahme, Einführung
- Ergebnis: Wartungsvertrag, Projektanalyse
2. Welche allgemein auftretenden Risiken sind bei einem ITProjekt zu beachten?
- Instablibe Anforderungen:
- unklare, falsche Anforderungen
- → Fehlerfortpflanzung
- neue, veränderte Anforderungen
- → Architekturzerfall
- Personen (people ware):
- Anzahl, Funktion
- Qualifikation
- Motivation
- Teamfähigkeit
- weitere Faktoren:
- Marktsituation, Konkurrenz
- Technologie
- Qualität der Planung
3. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Risiko, Gewinn und Verlust?
- Risiken gibt es immer → Frage: Wie weit geht die Risikominimierung
- Risikominimierung → Kosten, Zeit steigt
- z.b. mehr Personal, Schulungen, neue Technologie,...
- Hohe Risiko → hoher Gewinn, aber Projekterfolg? → Verlust
- zu hohe Planungskosten wiederum können den Kunden verprellen
4. Wie erfolgt prinzipiell die Festlegung der Projektstruktur? Welche Aspekte werden in welcher Reihenfolge geplant?
- Teil 1:
- Projektgrobstruktur: Arbeitspakete aus den Anforderungen
- → Projektgrobablauf: Abhängigkeiten der Arbeitspakete
- → erste Personalplanung
- -----> Erstes Ganntdiagramm mit Arbeitspaketen
- Projektgrobstruktur: Arbeitspakete aus den Anforderungen
- Teil 2:
- Aufwandsabschätzung für die Arbeitspakete: Mannmonate → Entwicklungszeit
- → Projektfeinablauf: Kompromiss Personal (-Kosten), Zeit → Ganntdiagramm, Terminplan (Personen, Dokumente, Meilensteine)
- → Kostenplanung
- -----> Vertragsabschluss
- Aufwandsabschätzung für die Arbeitspakete: Mannmonate → Entwicklungszeit
5. Erläutern Sie den Regelkreis zur Projektsteuerung! Wieso bezeichnet man die Planung eines Softwareprojektes als iterativ?
- Ist-Daten erfassen → Kosten, Termine, Qualität (Berichte, Reviews)
- Ist-Soll-Datenvergleich → aktueller Projektplan
- Regelmaßnahmen ableiten → Maßnahmenplan
- Plankorrektur → angepasster Projektplan
- Planiteration: Grobplan, Feinplan, Planaktualisierung
6. Wenden Sie die COCOMO II-Methode für 190 UFP in JAVA zur Aufwandsschätzung an für eine Anwendung im Versicherungswesen und bewerten Sie Ihr Ergebnis!Randbedingungen:
COCOMO II- Methode, geg. 190 UFP
4 empirische Konstanten nach Böhm: A=2.94, B=0.91, C=3.67, D=0.28
[Formel]
Size=UFP*Sprachfaktor=190*53=10070 SLOC=10,07 KSLOC
Erfahrung SF1=2
Flexibilität SF2=1
Teamstärke SF3=2
Architekturkompetenz SF4=3
Prozessreife SF5=2
Summe=10
E=0.91+0.01*10=1.01
EM1: RCPX (RELY 6, DATA 6, sonst 3) 1.91
EM2: PERS (ACAP 5, PCAP 3, PCON 2) 0.83
EM3: PREX (AEXP 4, PEXP 4, LTEX 3) 0.87
Produkt=1.38
MM=2.94*10.07^1.01*1.38=41.8
timeTodevelop=TDEV=C*MM^F
F=D+0.2(E-B)=0.3
TDEV=3.67*41.8^0.3=11.25 Monate
a. sie haben ein erfahrenes Team, aber ihre zwei besten Programmierer sind ausgefallen, dafür sind ihre Analysten Spitze
b. sie haben bereits für Versicherungen einige kleine Projekte bearbeitet
c. die Anwendung soll in die AG-eigene Architektur integriert werden, die einer Schichtenarchitektur entspricht
d. an die Zuverlässigkeit werden sehr hohe Anforderungen gestellt
7. Erläutern Sie den Unterschied zwischen konstruktiven und analytischen Maßnahmen zur Qualitätssicherung! Nennen sie Beispiele!
- Konstruktiv zur Fehlervermeidung:
- organisatorisch → Projektmanagment, Qualitätssicherung, Konfigurationsmanagement
- technischen → Prozessmodell, SW-Entwicklungsumgebung
- psychologisch → Motivation, Qualifikation, Führungsstil, Klima
- Analytisch zur Fehlererkennung:
- statisch, begutachten → Reviews von Dokumenten
- dynamisch, testen → Black-box-Test, White-box-Test
- Modul, Integration, System
8. Nennen Sie Voraussetzungen und Testaspekte für die Phasen im Testprozess!
- siehe Skript, Tabelle: Modultest – Integrationstest – Systemtest - Abnahmetest
- Voraussetzungen
- Modulspezifikation, Implementierung – Funktionale Anforderungsanalyse für Teilsysteme – System-Anforderungsspezifikation – Abnahmekritierien im Pflichtenheft
- Testaspekte
- Funktion, Struktur – Funktionalität des Teilsystems – Funktion- und Qualität, Systemgrenzen – Erfüllung des Pflichtenheft
9. Welche Anforderungen werden an Testfälle gestellt?
- Testfälle systematisch entwerfen
- → repräsentativ, fehlersensitiv, (vollständig)
- Testfälle systematisch reduzieren
- → ökonomisch, redundanzarm
- → Testzielorientiert
10. Geg. ist die Spezifikation einer Modulfunktion: Für Eingabewerte im Bereich von 100-200 soll die definierte Modulfunktion ausgeführt werden und das Resultat ausgegeben werden, ansonsten Fehlermeldung! Geben Sie Testfälle für den Black-Box-Test an!
- Eingabeäquivalenzklassen: 100<=x<=200 (gültig). X>200, X<100 (ungültig)
- Ausgabeäquivalenzklassen: Y=f(X) oder Fehlermeldung
- Testfälle: X=100 → Y=f(X); X=200 → Y=f(X)
- X=99 → Fehler; X=201 → Fehler
Materialien
Das vollständige Skript der aus dem Downloadbereich:
Die angeblich fehlenden Folien zum Beantworten der Fragen:
Die Dokumentation eines vollständigen Softwareprojekts:
Die vollständigen Aufgaben aus dem Downloadbereich:
Die Arbeitsblätter:
Sonstiges aus dem Downloadbereich:
sonstiges
(Lockin: stud_swt , PW: swt_gl_09)